white collar
crime Detektiv - Österreich - Steiermark - Graz
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Einleitung:
Diese Betrugsart ist die wahre Königsdisziplin der
Eigentumsdelikte. Sie ist dem organisierten Verbrechen bzw.
der typischen "white collar crime" zuzuordnen.
Das Wesen des Betruges ist grundsätzlich, dass die
Geschädigten auf Grund von Täuschungshandlungen die
schädigende Handlung selbst vornehmen.
Auf diesen Seiten wird sehr viel von Betrug, Tätern,
Täuschungshandlungen und dergleichen geschrieben. Bedenken sie
dabei, dass in unserer Gesellschaft nur ein kleiner Kreis kriminell ist.
Bevor man jemanden verdächtigt, man muß wirklich genau prüfen .
Wenn ich in der Folge über Täter schreibe, so meine ich damit auch das weibliche Geschlecht, das in diesem Metier nicht minder erfolgreich tätig ist.
Die Anzahl der Geschädigten ist groß, die Schadenssummen
sind gigantisch, der ideelle Schaden ist aber um ein vielfaches
größer.
Das Erschreckende daran ist, dass die Opfer den Betrug als solchen meist gar nicht erkennen können.
Sie meinen, sie hätten ihr Geld an den Markt verloren und seien selbst schuld.
Erst nach vielen Jahren oder gar Jahrzehnten kommen die Malversionen zu Tage.
Nicht nur die in unseren westlichen Ländern bekannt gewordenen
gigantischen Kapitalanlagebetrügereien schädigen nachhaltig
das unverzichtbare gegenseitige Vertrauem, welches nötig
ist, damit die Wirtschaft und unser Zusammenleben florieren kann.
Alle Betrügereien wirken sich daher auf die Gesellschaft und deren Ökonomien verheerend aus.
Die Wirtschaft kann sich nicht entwickeln, die Korruption wächst,
wie es uns täglich in manchen Entwicklungsländern deutlich
vor Augen geführt wird.
Jedes Vergehen, jedes Verbrechen, ob groß ob klein, muß bekämpft werden.
Das Zusehen, die Dinge laufen lassen oder die Meinung, die Opfer seien selbst schuld, so geldgierig, dumm, ist fatal.
Der Verlockung, diese zweifelhaften Finanzjongleure zu bewundern, sollte man nicht nachgeben.
Es entsteht ein nicht gutzumachender unermeßlicher Schaden für die Volkswirtschaften.
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So vielfältig das Wirtschaftsleben ist, so reich sind die Facetten und Vorgangsweisen der Betrüger.
Ständig kommen neuartige Betrügereien (EDV, Internet, Telefon, usw.) hinzu.
Über die einzelnen Arten und Betrüger wurden und werden noch Bücher geschrieben.
Einige Beispiele:
Kapitalanlagebetrugsarten mit:
gefälschten oder wertlosen Wertpapieren,
nicht vorhandenen oder minderwertigen Waren aller Art,
Gold, Edelsteinen, Schmuck,
Realitäten aller Art, deren Belastungen,
wertlosen Firmenanteilen, -beteiligungen und und ............,.
gefälschten oder verfälschten Buchhaltungen/Bilanzen,
Täuschungshandlungen aller Art in den höchsten Chef- und Vorstandsetagen,
- siehe ehemaliger Neuer Markt an den Börsen in Deutschland, die Anleger haben ca. Euro 260 Milliarden verloren -
Kreditvermittlungsbetrügereien, ......
Pyramidenspiele, versteckt in allerlei Deckmäntelchen wie Schenkungskreise, Herzkreise, .....
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Täuschungshandlungen:
Die Täuschungshandlungen der Betrüger sind um ein vielfaches zahlreicher.
Voraussetzung für den Erfolg des Betrügers ist immer, dass er
mit seinem Opfer ins Gespräch oder sonst in Kontakt kommt.
Z.B. eine einfache Täuschungshandlung für Kapitalanlagebetrug:
Der angebliche Werber/Berater teilt dem Opfer einen bestimmten
Aktienwert mit und sagt einen bestimmten Wert voraus und fordert das
Opfer auf, sich diese Voraussage genau zu merken und den
Börsenkurs zu verfolgen.
Verfolgt nun das Opfer tatsächlich diesen Börsenkurs und ruft
nach einiger Zeit dieser Werber/Berater wieder an, siehe da, die
Voraussage ist wahrlich eingetroffen.
Das unkritische Opfer ist beeindruckt, doch der Keiler, "das
könnte Zufall sein, schließen sie noch nicht ab, ich sage
ihnen einen weiteren Titel voraus".
Wieder nach einiger Zeit ruft er nochmals an, und auch diese Voraussage ist eingetroffen.
Das Ganze wiederholt sich noch ein oder mehrere Male.
Spätestens bei der 3. oder 4. eingetroffenen Voraussage und bei
der Vorrechnung, wieviel Geld durch das Nichteinsteigen entgangen ist,
hat selbst ein kritisches Opfer keine Zweifel mehr über die zu
erzielenden sicheren Gewinne.
Wenn der Täter dann noch behauptet, er oder seine Firma gewinne
nur, wenn auch der Kunde gewinnt, ist das Opfer nicht mehr
zurückzuhalten und wirft sein Geld in den Rachen der
Betrüger. Das Opfer bedauert nur, sich nicht schon früher
dafür entschlossen zu haben.
Dabei bedenkt es nicht, dass der Betrüger nur zu Zeitpunkten
anruft, wenn seine Voraussage im auf und ab des Börsengeschehens
gerade zutrifft.
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Konzentrieren wir uns auf Kapitalanlagen
im in- und außerbörslichen Bereich - Churning (Gebührenschinderei) - :
Der erfahrene Täter überlegt:
Bei Warentermingeschäften, sonstige Optionen und Futures, soll
das eingesammelte Geld wirklich im Markt mit den angeblichen riesigen
Gewinnchancen angelegt werden, wenn auf Dauer gesehen, genau so wie im
Spielkasino die Spielkasinobetreiber, die Börsianer gewinnen.
Soll der Kunde, das Opfer, sein angelegtes Geld nur an den Markt verlieren?
Der Kunde verliert sowieso, wenn schon, dann gleich an den Betrüger.
Die Gefahr, dass das Nichtanlegen der Gelder durch die Opfer selbst
entdeckt wird, kann durch die Verlegung der Brockerfirma ins Ausland
minimiert werden. Selbst durch polizeiliche Ermittlungen über
Interpol ist die Abklärung schwierig, meist sind hierfür
gerichtliche Rechsthilfeersuchen nötig, das kann Monate ja sogar
Jahre dauern.
Bis dann die Beweise vorliegen, haben die Täter in aller Ruhe
längst die vielen Millionen abgezockt und sind verschwunden, bevor
weitere gerichtliche Maßnahmen ergriffen werden können.
Ein anderer Täter überlegt, das Anlagekapital
tatsächlich vereinbarungsgemäß für den Kunden
anzulegen und versucht mit allerlei Täuschungshandlungen das
Kapital und eventuelle Gewinne mit Gebührenschinderei sich
widerrechtlich anzueignen.
Bei Ermittlungen durch die Polizei, den Staatsanwalt und das Gericht
kann er auftrumpfen, schaut her, ich habe das Geld
wunschgemäß angelegt, hier sind die Belege, die
Gebühren sind vertragsmäßig festgelegt, der Kunde ist
selber schuld.
Mit dieser Strategie haben die Täter Chancen, dass das gerichtliche Strafverfahren wirklich eingestellt wird.
Grundsätzlich wird meist im Ausland in einer Stadt mit eigenem
Börsenstandort die Broker-Firma errichtet oder dort zumindest eine
Briefkastenfirma eingerichtet. Dort laufen die Fäden und das
eingesammelte Geld zusammen.
Es kann direkter Kontakt zur Börse wirklich aufgebaut oder das nur vorgetäuscht werden.
Rund um diese Broker-Firma werden Filialen oder auch eigenständige
Firmen gegründet, die die Kunden bzw. das Kundenkapital meist in
Form von verbotenem Telefonmarketing akquirieren.
Das kann durch Geldeinsammeln in mtl./jährlichen Raten oder Einmalzahlungen für kurzfristige, langfristige Anlagen, Optionen, Futures, Kapital-, Pensionsversicherungen, so wie es bei Banken, Finanzdienstleistern und Versicherungen üblich ist, geschehen.
Was geschieht mit dem einbezahlten Kapital?
Zuerst werden die großzügigen Provisionen verteilt, dann:
1.) - einkassieren - abhauen -
Das ist sehr primitiv und nicht die übliche Art der großen
Kapitalanlagenbetrüger, die mit viel Aufwand ihre redliche Tätigkeit vortäuschen
2.) - vortäuschen, das Geld werde mittel- bis langfristig angelegt -
Es werden die Kontenauszüge selbst angefertig, die Veruntreuung der Gelder Jahre hindurch
mit vorgetäuschten Verlusten oder auch mit Konkursen verdeckt.
Das ist der kleine bis mittlere Kapitalanlagenbetrüger, der schon
viele Millionen Euro Schaden anrichtet.
3.) - wirklich auf Namenskonten oder gar sehr unseriös auf sogenannte
Omnibuskonten anlegen oder dies auch nur vortäuschen -
In der Folge wird das eingesetzte Kapital und der eventuelle Gewinn
durch Transaktionkosten (Kauf/Verkauf) bzw. Verrechnung von
übermäßigen Gebühren verbraucht.
Hier handelt es sich schon um komplexe Großbetrügereien mit Schadenssummen bis zu
hunderten Euro Millionen und mehr.
Dabei gibt es prinzipiell zwei Vorgangsweisen - Churning genannt:
a: Die Gebühren bewegen sich in banküblicher Höhe zwischen 0,5 - 4 % mehr oder
weniger pro Transaktion.
Es wird jedoch durch eine große Zahl von unnötigen Transaktionen
- Kauf/Verkauf - das Kapital oder eventuelle Gewinne durch die
zahlreichst anfallenden Gebühren schnell verbraucht.b: Die Gebühren sind pro Transaktionen außerordendlich hoch, 10 % bis 50%,
mehr oder weniger, weil die Anlagefirma so toll und erfolgreich sei und man
sicher gewinne. Das Verlustrisiko, auf das zwar vertraglich hingewiesen wird,
sei jedoch laut mündlicher Beratung zu vernachlässigen
(z.B. dezenter Hinweis auf angebliche Insiderinformation).
In diesen Fällen wird das anvertrauteKapital oder der eventuelle Gewinn schon bei
wenigen Transaktionen verbraucht.
Die Betrüger sichern sich natürlich rechtlich ab und haben diese Bedingungen im Kleingedruckten stehen.
Die Opfer in unseren Breiten sind hinsichtlich der Börsengeschäfte oft Laien und/oder haben keine Zeit.
Sie vertrauen voll auf die mündliche Beratung und studieren das Kleingedruckte nicht.
Die Täter können daher auf Grund der Beratung die Kauf-
und Verkaufsentscheidungen des Kunden in die von ihnen gewünschte
Richtung lenken. Nach dieser Beratung wird das Opfer aufgefordert, ihre
Entscheidung mündlich oder auch schriftlich ausdrücklich zu
bestätigen.
Besonders gewitzte Täter sichern sich dabei auch mit Tonbandaufnahmen ab.
Den Opfern ist natürlich nicht bewusst, dass sie mit diesen Kauf-
Verkaufsaufträgen Gebühren in derartiger Höhe
auslösen, die ihr Kapital und/oder ihren Gewinn auffressen.
Die Täter fühlen sich sicher und fürchten Zivilprozesse nicht. Es gibt betrügerische Kapitalanlagefirmen, die bis zum Auffliegen keinen einzigen Zivilprozess verloren haben.
Diesen Tätern kann nur durch besonders umfangreiche und
intensive Ermittlungen unter Beiziehung von
Börsensachverständigen das Handwerk gelegt werden.
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